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GNU Hurd ist der Kernel-Ersatz von GNU. Zusammen mit den ganzen Userland-Programmen, wie man sie schon von GNU/Linux kennt, bildet es das eigentliche GNU-Betriebssystem.

Das System ist noch in der Entwicklung und (noch) nicht für den produktiven Einsatz im Serverbereich geeignet. Man kann jedoch gut damit arbeiten, inklusive X und Desktop.

Die Abkürzung Hurd steht für "Hird of Unix-Replacing Daemons", Hird steht dabei für "Hurd of Interfaces Representing Depth". Thomas Bushnell, der Architekt des Systems sagt dazu: We have here, to my knowledge, the first software to be named by a pair of mutually recursive acronyms.

Im Gegensatz zu Linux ist der Hurd ein Mikrokernel-System, genauer gesagt eine Sammlung von Servern, die auf dem GNU Mach Microkernel aufsetzen. Mikrokernel bedeutet, dass der Kernel nur sehr klein ist und der größte Teil des Systems im Usermode läuft. Damit lassen sich tolle Sachen anstellen, speziell im Hinblick auf Sicherheit, Stabilität und Erweiterbarkeit. Software, die diese speziellen Features nutzen will, muss aber auch speziell angepasst sein.

Ein zentrales Konzept des Hurd sind die sogenannten "Übersetzer" -- spezielle Objekte im Dateisystem, über die Dateisysteme gemountet werden, das Netzwerk konfiguriert wird und vieles mehr.

Für die Sicherheit von Server-Anwendungen u.ä. wird ein interessantes Konzept verfolgt: Prozesse können alle ihre Privilegien abgeben und laufen quasi als "kein User" (nicht als nobody-Benutzer!). Auch hier gilt, dass die Software entsprechend angepasst werden muss.

Die native Distribution ist Debian GNU/Hurd. Wer Debian GNU/Linux kennt, kann sich schnell einarbeiten.


KategorieNonLinux

HURD (zuletzt geändert am 2007-12-23 22:46:21 durch localhost)