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Hanau Linux User Group

Dias und Negative scannen - HowTo

von WernerMuehl

Dieses HowTo soll helfen alte Dias und Negative vor dem Verfall zu retten - ein praktische Anleitung von Werner.

1. Einleitung

Bei vielen Mitgliedern der HuLUG schlummern in irgend welchen verstaubten Kisten eine große Anzahl von Dias oder es gibt ordnerweise gesammelte Negativfilme. All diese Schätze unterliegen dem Zahn der Zeit:

Damit die Dias und Negative nicht noch weiter verfallen, sollte diese auf eine Festplatte oder auf CD/DVD als digitales Bild gespeichert werden. Dazu wird ein entsprechender Scanner benötigt.

Bei uns in der HuLUG hat Joachim F. so ein wertvolles Teil was er an uns in der HuLUG verleiht: einen Scanner, speziell für Dias und Filmstreifen. Um das Gerät verwenden zu können, wird weitere Hardware benötigt. Die kann ich ausleihen.

Ich habe das Teil jetzt ca. drei Monate im Einsatz gehabt und einige Erfahrung sammeln können (4.923 Dias, 661 Negative gescannt, 9,8 GByte Daten). In diesem HowTo werde ich auf die Dinge eingehen, die beachtet werden müssen.

2. Hardware

2.1. Rechner

Zunächst benötigt Ihr einen Desktop-Rechner mit einem freien PCI-Steckplatz und einem zusätzlichen freien Slot auf der Rückseite. Die Leistung des PC sollte so sein, dass damit auch ein wenig Bildbearbeitung gemacht werden kann.

2.2. Dia-Scanner

Der Scanner ist das Modell CanoScan FS2710 von Canon (Jahr ~2000)

2.3. SCSI-Kontroller

Der Scanner benötigt einen SCSI-Anschluss. ich habe eine SCSI-Kontroller-Karte von Adaptec: AHA-2940UW Pro mit einem zu diesem Board passenden SCSI-Kabel.

Für den Einbau dieser Karte wird ein freier PCI-Steckplatz im Rechner benötigt.

Wichtig:
An diese Kontroller-Karte kann das zum Scanner gehörende Kabel nicht angeschlossen werden, die Stecker und die Polzahl passen nicht zusammen.

2.4. SCSI-Kabel-Adapter

Zu Anschluss des Scanners an die SCSI-Kontroller-Karte gibt es eine Adapter-Platine. An diese kann auf der einen Seite das SCSI-Flachbandkabel zum SCSI-Kontroller angeschlossen werden (im Rechner). Auf der Außenseite ist der passende Stecker für das zum Scanner gehörende SCSI-Kabel.

Für den Einbau dieser Adapter-Karte wird auf der Rückseite des Rechners ein freier Slot benötigt.

2.5. Einbau der Hardware

Rot eingerahmt die SCSI-Kontroller-Karte

Blau eingerahmt die SCSI-Adapter-Karte.

Gut zu erkennen die Anschlusspostionen des SCSI-Flachbandkabels (gelbe Linie zeigt die Verbindung)

scsi1.png

Vergrößert dargestellt die SCSI-Adapter-Karte (blau eingerahmt) und die Position des internen Anschluss zum SCSI-Kontroller (gelber Pfeil)

scsi2.png

Rückseite des Rechners

Der äußere Anschluß des SCSI-Kontrollers ist rot gestrichelt markiert.
Dieser Anschluß kann nicht benutzt werden

blau umrahmt ist der äußere Anschluß der SCSI-Adapter-Platine. Hier ist das Scanner-SCSI-Kabel an zuschließen
Bitte sensibel vorgehen, das ganze Teil ist etwas labil!

scsi3.png

2.6. Konfiguration des SCSI-Kontrollers

Hier sind normalerweise keine Einstellungen notwendig, es sollte direkt funktionieren.

Ihr könnt die Einstellungen im BIOS des SCSI-Kontollers prüfen bzw. einstellen. Falls Einstellungen notwendig sind, so muss dass nur einmal gemacht werden. Die hier wiedergegebenen Werte sind diejenigen, bei denen es bei mir funktioniert hat:

2.7. Einschaltreihenfolge

Damit der Scanner im System erkannt wird, diese Reihenfolge beim Einschalten beachten:

  1. Scanner einschalten - warten bis er sich beruhigt hat

  2. Rechner einschalten
    Der Einschaltvorgang dauert jetzt länger als bisher. Das liegt daran, dass vor dem Booten die Einstellungen im BIOS des SCSI-Kontrollers ausgelesen werden.

    • Meldung SCSI ID: 4 Canon IX-27025E bedeutet, dass der Scanner gefunden wurde. Gleichzeitig werden einige Test durch geführt. Der Scanner gibt Geräusche von sich.

    • keine Meldung: der Scanner ist nicht eingeschaltet

3. Software

Läuft der Rechner mit einem Linux als Betriebssystem, so gibt es kein Problem mit der notwendigen Software. Anders sieht es aus, wenn nur ein Windows zur Verfügung steht (wird wohl kaum vorkommen in der HuLUG)

3.1. SCSI-Treiber

3.2. Scanner einrichten

3.3. Scan-Software

3.4. Bildbearbeitung

3.5. Stapelverarbeitung

4. Dias scannen

4.1. Vorbereitung

Außer die Massen von Dias zu finden, gibt es nicht viel zum Vorbereiten. Da ich jedoch aus Erfahrung weiß, dass das Scannen von Dias eine zeitaufwendige Sache ist, empfehle ich die Dias vorher schon mal grob zu sortieren: die Guten in den Scanner - die Schlechten in den Eimer.

4.1.1. Leuchttisch

Ich habe einen einfachen Sortier-Leuchttisch für maximal 30 Dias und kann diesen zur Verfügung stellen.

4.1.2. Glaslose Rähmchen

Sind ideal (und gegebenenfalls voller Staub)

4.1.3. Glas-Rähmchen

Sind meistens verschmutz und sehen aus wie Milchglas.

Fasst alle Dias mit solchen Rähmchen habe ich so gescannt, so wie sie waren. Ich denke, wenn ich die Dias jetzt nicht zum Scannen heraus geholt hätte, würden diese noch weiter in einer Ecke vor sich hin gammeln.

Bei einigen, mir wervollen Bildern, habe ich mir die Mühe gemacht, und die Dias aus den Rähmchen geholt und in den Filmstreifenhalter benutzt.

Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er die Zeit und den Aufwand investiert um bei den Bilder die beste Qualität heraus holen möchte oder nicht.

4.2. Was zu beachten ist

  1. Einige Dia-Rähmchen sind auf der einen Seite glatt, auf der anderen Seite gibt es Vertiefungen.

    dia1.png

    dia2.png

    Vorderseite

    Rückseite


    Wenn diese Rähmchen falsch in den Scanner eingeführt werden, gibt es eine Ladehemmung.

    Zum Fixieren des Dia sind in dem Scanner zwei Klemmfedern angebracht (Pfeil).

    Wird das Dia falsch eingeführt, verhaken sich diese Federn und das Dia hängt fest.

    Falls das passieren sollte (es wird passieren), dann gibt es einen Trick den ich unter Dia klemmt beschrieben habe.

    dia3.png

    dia4.png

    dia5.png

    Klemmfeder

    richtig

    falsch


  2. Das Dia sollte so in den Scanner eingeführt werden, dass die Schichtseite des Films (die matte Seite) nach links zeigt, dort hin, wo neben dem Einsteckschlitz der orangene Punkt ist. Ist die Schichtseite nach rechts, kann es Schärfeverluste geben.

  3. Das Dia wird nur dann vollständig gesannt, wenn die längere Seite unten ist. Bei Hochkant-Bildern sind diese zu drehen, anderen falls werden diese nicht vollständig gescannt. Bei der anschließenden Bildbearbeitung sollte das zurückdrehen kein Problem darstellen.

4.3. Scan-Einstellungen

Ihr kommt am schnellsten zu den ersten gescannten Dias wenn Ihr Euch an die hier beschriebene Reihenfolge haltet.

4.3.1. Software-Einstellung

gimp1.png

The GIMP aufrufen

Menü Datei -> Erstellen -> Xsane Geräteauswahl wählen
Bei mehreren angeschlossenen Scannern in dem Auswahlfenster den richtigen wählen.

Es kann sein, dass das Auswahlfenster für den Scanner bzw. Xsane nicht startet, dann einfach das selbe noch mal anklicken - bei mir ging es dann immer

xsane1.png

In Xsane macht Ihr folgende Einstellungen:

Farbe
Voller Farbumfang
1360 dpi Auflösung

(Es geht auch noch 2720 dpi, bringt aber meiner Meinung nach nicht viel, denn es wird schon das Korn der Filmschicht sichtbar und das wirkt störend. Ihr könnt es auch selbst ausprobieren.)

xsane2.png

In Xsane ruft Ihr auf: Menü Einstellungen -> Konfiguration

Dort macht Ihr bei Verbesserungen die Einstellungen wir hier im Bild gezeigt

Jetzt müsst ihr noch die Einstellungen für den Scanner machen. Dazu öffnet Ihr in Xsane im Menü Fenster -> zeige Standardoptionen. Hier macht Ihr zunächst die Einstellungen, die immer gelten:

  1. Scanmodus

    • Filmtyp Dias

  2. Scanauflösung

    • Häkchen bei Verbinde X- und Y-Auflösung

    • Häkchen bei Hardwareauflösung

  3. Medium handling

    • Häkchen bei Eject film after each scan
      (Dann schaut das Dia ein wenig aus dem Scanner heraus und kann leicht entnommen werden. Ist das Häkchen nicht gesetzt, müsst Ihr auf Eject film now klicken, damit Ihr an das Dia kommt.)

    • Häkchen bei Eject film before exit soll wohl das Dia auswerfen bevor das Programm beendet wird.
      (Hat bei mir nicht funktioniert, scheint wohl unter Linux nicht implementiert zu sein)

4.3.2. Dia-Einstellungen

Die Werte, die hier stehen, haben bei mir am Schnellsten zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Es gibt natürlich auch immer wieder Dias, bei denen experimentiert werden muss, bis einem das Ergebnis gefällt - oder das Dia in den Eimer wandert.

Hinweis:
Ihr dürft das Bild nicht in der Voschau von Xsane beurteilen, sondern ihr müsst das Dia scannen und dann das Ergebnis im GIMP beurteilen. Dort könnt ihr dann auch verschiedene Bildverbesserungen testen. Wenn Ihr kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt, dann die Einstellungen in den Standaroptionen ändern und neu scannen. Das kann u.U. schon mal etwas aufwendig sein.

xsane3d.png

Normal belichtete Dias

Im Abschnitt Farbverbesserung einstellen:

Helligkeit einstellen auf 128
Kontrast einstellen auf 128
die anderen Einstellungen abwählen (kein Häkchen)

Bei manchen Dias kann es auch sinvoll sein, hier die Automatische Belichtung anzuwählen. Das müsst Ihr selbst testen - ich habe nicht erkannt wann welche Auswahl die besseren Ergebnisse liefert.

xsane3du.png

Überbelichtete (helle, blasse) Dias

Im Abschnitt Farbverbesserung einstellen:

Helligkeit einstellen auf 70...90
Kontrast einstellen auf 85...70
Automatische Belichtung wählen (ein Häkchen setzen), die anderen Einstellungen alle abwählen (kein Häkchen).

Jetzt müsst Ihr testen, ob das Ergebnisse OK ist - mehrmals mit verschiedenen Werten testen.

Unterbelichtete (dunkle) Dias:

Die habe ich in den Eimer geworfen.

Ich habe viel probiert, ab keine Einstellung war so, dass die Bilder später noch sehenswert waren

4.4. Dia-Bilder verbessern mit GIMP

Tipp
Macht die notwendigen Verbesserungen am Besten gleich bei jedem soeben gescannten Bild, dann habt Ihr das erledigt. Anderenfalls müsst ihr die Bilder alle noch einmal aufrufen, und wenn dann die Korrektur nicht klappt, schmeißt ihr entweder das Bild weg, oder Ihr (durch)sucht das Magazin mit den 30...50 Dias.

Den aus meiner Sicht rationellsten Weg stelle ich hier vor.

gimp2.png

Im GIMP findet Ihr im Menü Farben verschiedene Hilfsmittel zur Farbeneinstellung und -verbesserung.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es reicht, diese markierten Einträge bei Bedarf auf das Bild anzuwenden, um aus einem schlechten Bild noch etwas brauchbares zu machen:

Werte...
Farbabgleich...
Farbton/Sättigung...

4.4.1. Helligkeit / Kontrast und Farbwerte

Um dies optimal einzustellen, nehmt Ihr diesen Weg:

gimp3.png

Helligkeit / Kontrast und Farbwerte

Menü Farben -> Werte...

Als Erstes klickt Ihr auf Automatisch - da wird meistens das Bild schon sehr gut dargestellt.

Wenn Ihr damit zufrieden seit, dann ist OK die richtige Schaltfläche um diese Einstellungen auf das Bild anzuwenden.

Seit Ihr jedoch mit Helligkeit/Kontrast noch nicht zufrieden, dann die Schaltfläche Diese Einstellungen als Kurven bearbeiten anklicken - dann wird dieses Fenster geschlossen und es öffnet sich das Fenster Kurven

gimp4.png

Die gerade Linie zeigt wie stark der Kontrastumfang im Bild

ist die Gerade flach, hat das Bild einen geringen Kontrastumfang und wirkt blass, kontrastarm

ist die Gerade steil, wird der Kontrastumfang größer, das Bild wirkt hart, kontrastreich.

Klickt man auf die schräge Gerade und hält die linke Maustaste gedrückt, kann die Gerade zu einer nach oben oder unten gewölbten Kurve verändert werden. Dabei wird das Bild nach oben blasser, kontrastärmer, nach unten härter, kontrastreicher. Mit der Kurvenform wird der Grauwert des Bildes (Gamma) verändert.

Details im GIMP-Handbuch und durch eigene Experimente.

4.4.2. Farbstich beseitigen

Manche Dias haben einen Farbstich.

All diese Dinge können mit dem GIMP recht einfach verbessert werden

gimp5.png

Farbstich beseitigen

Menü Farben -> Farbabgleich

mit den drei Schiebern bei Farbwerte anpassen könnt ihr schnell den Farbstich beseitigen.

Tipp:
mit wenig anfangen, denn es wirkt sich oft sehr stark auf farbliche Aussehen des Bildes aus. Auch mal das Häkchen bei Helligkeit erhalten entfernen, um die Wirkung zu sehen

Um einen magentafarbenen Stich zu entfernen reicht es meistens schon aus, den mittleren Schieber Richtung grün zu bewegen.

Auch hier gilt: probieren und üben!

gimp6.png

unnatürliche grelle oder blasse Farben verbessern

Menü Farben -> Farbton/Sättigung

Hier müsst Ihr ein wenig experimentieren damit Ihr erkennt, welche Wirkung die Einstellungen auf das Bild haben. Immer darauf achten, dass Ihr die Werte nur ein wenig verändert und dass die Vorschau eingeschaltet ist

Bei einem älteren Rechner braucht Ihr etwas Geduld um die Auswirkungen zu sehen.

4.4.3. Bildschärfe

Im Allgemeinen lohnt es sich nicht zu versuchen die Bildschärfe zu verbessen. Ihr müsst das selbst ausprobieren und sehen was dabei heraus kommt. Ich habe nichts nachgeschärft.

Zum Schärfen gibt es zwei Möglichkeiten im GIMP

4.5. Bilder speichern

Könnt Ihr machen wie Ihr wollt.

Bei den Tipps Bilder benennen und speichern habe ich meine Methode erläutert.

5. Negative scannen

Hier gibt es nicht all zu viele Unterschiede zu dem Scannen von Dias.

Die Angaben und Einstellungen hier in dem HowTo beziehen sicht auf Farb-Negative. Bei schwarz-weiß Negativen müsst Ihr selbst probieren.

5.1. Vorbereitung

Versucht zu den Negativen das passende positive Bild zu finden. Dann könnt Ihr an Hand der Bilder schon mal beurteilen, ob es sich lohnt, das Negativ zu scannen. Es gehört schon Übung und Erfahrung dazu, um von einem Negativ auf das Aussehen des Posivs zu schließen.

5.2. Scan-Einstellungen

Macht zunächst die Einstellungen, die immer gelten: öffnet in Xsane im Menü Fenster -> zeige Standardoptionen. Hier stellt Ihr ein:

  1. Scanmodus

    • Filmtyp Negative

    • Negative film type ist egal
      Ich habe hier Kodak gewählt. Bei manchen Negativ-Filmen steht der Hersteller nicht drauf. Mit den Möglichkeiten im GIMP sind die evtl. vorhandenen Farbfehler schnell behoben.

  2. Scanauflösung

    • Häkchen bei Verbinde X- und Y-Auflösung

    • Häkchen bei Hardwareauflösung

  3. Medium handling

    • kein Häkchen bei Eject film after each scan
      Dann spart der Scanner Wege, denn in dem Filmstreifenhalter sind mehrere Bilder. Siehe hierzu auch meine Tipps für Negative

    • Häkchen bei Eject film before exit soll wohl das Dia auswerfen bevor das Programm beendet wird.
      (Hat bei mir nicht funktioniert, scheint wohl unter Linux nicht implementiert zu sein)

xsane3n.png

Einstellung für Negative

Im Abschnitt Farbverbesserungen sind diese Werte einzustellen:

Helligkeit einstellen auf 104
Kontrast einstellen auf 113
kein Häkchen bei Automatische Belichtung

Mit diesen Einstellungen habe ich die besten Scanergebnisse bei Negativen erhalten, mit denen im GIMP mit geringem Aufwand gute Bilder erstellt werden konnten

5.3. Negativ-Bilder verbessern und speichern

Grundsätzlich gilt hier das gleiche wie zum Verbessern der gescannten Dias.

Ein Unterschied besteht nur bei der Darstellung des soeben gescannten Dia / Negatim im GIMP. Die Dias sehen i.A. schon recht gut aus, die Negative dagegen sind sehr blass. Falls das jemand bessere Einstellungen für den Scanner heraus findet (Werte für Helligkeit, Kontrast) so kann er dies hier in dieses HowTo eintragen. Somit ehält dann der nächste Scanner-Nutzer wertvolle Informationen und muss sich nicht alles selbst erarbeiten.

6. Praxis-Tipps

6.1. Zeitbedarf

Viel Zeit ist zu planen.

Als Richtwert kann ich sagen: in 60 Minuten sind bei normalen Dias oder Negative 30 Stück machbar, inklusive der Bearbeitung mit dem GIMP.

Sind die Filmvorlagen jedoch schlecht (blasse, unterbelichteten Bilder) gehen schon mal schnell 20...30 Minuten vorbei bis ein zufrieden stellendes Ergebnis vorliegt. Dann hat man aber nur gerade mal ein Bild gescannt. Es empfiehlt sich, die heraus gefundenen Zahlenwerte für Helligkeit / Kontrast zu notieren, denn dann hat man einen Ausgangswert wenn das nächste Problembild kommt.

Um die benötigte Zeit so gering wie möglich zu halten, sollten

6.2. Dia klemmt

Ihr habt aus versehen das Dia so in den Scanner eingeführt

dia5.png

Um das Dia aus den Scanner holen zu können, führt Ihr einen Pappstreifen (z.B. Visitenkarte) auf der rechten Seite des Dia ein. Damit werden die Klemmfedern daran gehindert, sich in der Vertiefung des Dia-Rähmchens zu verhaken.

Jetzt kann das Dia heraus gezogen werden.

dia6.png

6.3. Negative scannen

Für Filmstreifen (z.B. Negative oder ungerahmte Dias) gibt es für den Scanner einen Filmstreifenhalter. Der Halter kann bis sechs Bilder eines 35mm Films aufnehmen.

Die Besonderheiten habe ich hier zusammen gestellt.

neg1.png

Gesamtansicht Filmstreifenhalter

Dieser Filmstreifenhalter kann komplett in den Scanner eingeführt werden. Dabei dient das helle Teil als Halterung im Scanner

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Richtige Seite

Auf dem hellen Teil der Filmhalterung ist ein orangener Punkt sowie ein Dreieckpfeil (links) der anzeigt, in welcher Richtung der Filmhalter in den Scanner eingeführt werden muss.

Es ist darauf zu achten, dass die orangenen Punkte auf Filmhalter und Scanner auf der gleiche Seite sind

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Film einlegen

Dazu wird der Filmhalter von der linken Seite aus geöffnet. Durch kleine Rastungen in den beiden Halterteilen entsteht ein kleiner Widerstand

In den unteren Halterteil wird der Film so eingelegt, dass die Schichseite (matte Seite) nach oben zeigt

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Filmalter schließen

Es ist darauf zu achten, dass der Film nicht seitlich heraus schaut, dass die einzelnen Bilder über den Aussparungen liegen und sich die Stege von Halter und Film (zwischen den Bildern) decken

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Scanposition

Zum Scannen wird das helle Teil in die Position des ersten Bildes geschoben (wie hier gezeigt). Das hat den Vorteil, dass der überwiegende Teil mit den weiteren Bildern aus dem Scanner heraus schaut. Durch einfaches Reindrücken des dunklen Teils kann das nächste Bild zum Scannen in die richtige Position gebracht werden. Kleine Rastungen zeigen beim Reinschieben an, wann die richtige Position erreicht ist

Tipp
Wenn das dunkle Teil zu weit reingeschoben wurde, sollte das helle Teil fest gehalten werden, bevor das dunkle Teil wieder ein Stück heraus gezogen wird, da sonst das helle Teil nicht mehr in der Richtigen Position im Scanner steckt


Hinweis
Vor dem Scanner sollte genügend Freiraum sein, da der Filmhalter bis zu 25 cm aus dem Scanner heraus ragen kann. Es wäre doch schade, wenn das Teil durch eine Unachtsamkeit abbrechen würde.

6.4. Bilder benennen und speichern

Ich habe das immer so gemacht:

6.5. GIMP optimal nutzen

Einige kleine Tipps aus meiner Trickkiste die das Arbeiten mit dem GIMP beschleunigen und angenehm gestallten

6.5.1. Bilder zuschneiden

Bevor ein Bild gescannt wird, sollten in der Xsane-Vorschau bereits der Ausschnitt gewählt werden, der später als digitales Bild gespeichert werden soll. Manschmal wird das vergessen und das Bild hat im GIMP einen schwarzen (Dia) oder weißen (Negativ) Rand.

Jetzt sollte erst das Bild auf die richtige Größe zugeschnitten werden - danach kann die Farbverbesserung gemacht werden.

Grund:
Bei der automatischen Farbverbesserung wird vom GIMP das gesamte Bild in seinen Farb- und Helligkeitswerten betrachtet, also auch die weißen oder schwarzen Streifen die für das fertige Bild abgeschnitten werden. Das liefert u. U. eine schlechte Farbverbesserung. Fehlen aber bereits die weißen und schwarzen Streifen, wird auch die automatische Farbverbesserung gute Ergebnisse liefern.

6.5.2. Tastaturkombinationen verwenden

Es ist zweifelsohne praktisch mit einer Maus zu arbeiten.

Wenn jedoch oft der gleiche Befehl ausgeführt werden soll, ist es meist mühsam den Mauszeiger auf die Menüzeile zu positioniern, das richtige Menü zu wählen (finden), dann durch Mausklick das Dropdownmenü zu öffenen, den richtigen Eintrag an zuklicken (evtl. noch ein Untermenü öffnen).

Es geht auch einfacher: mit den Tastenkombinationen

Zu vielen Befehlen gibt es bereits vordefinierte Tastenkombinationen, nicht jedoch zu den in diesem HowTo verwendeten Befehlen Helligkeit und Kontrast (Farbwerte) und Farbstich beseitigen (Farbabgleich). Diese beiden Befehlen werden fast immer bei jedem Bild benötigt.

Ich habe mir über den Eintrag Menü Bearbeiten -> Tastenkombinationen auf die Taste v die Farbwerte gelegt, und auf die Taste g den Farbabgleich. Mehr Tastenkombinationen habe ich nicht angelegt, da die anderen hier beschriebenen Befehle für Verbesserungen nur selten benutzt wurden.
(Ihr müsst schauen, ob die Tastenkombination noch frei ist, dass ist je nach GIMP-Version etwas anders. Falls eine Tastenkombination belegt ist, wird das gemeldet)

Durch diese Maßnahme habe ich die Bilder flott bearbeiten können: ein Druck auf die entsprechende Taste und schon wird der Befehl ausgeführt.

6.5.3. Befehl wiederholen

Eine weitere Funktion des GIMP ist auch sehr nützlich für flottes Arbeiten. Das letzte Werkzeug bzw. der letzte Befehl (z.B. Zuschneiden, Farbwerte, etc.) kann mit der Maus aufgerufen werden. Dazu muss einfach mit der linken Maustaste in die Bearbeitungsfläche des GIMP (da wo das Bild zum Bearbeiten ist) geklickt werden - schon wird der letze Befehl wieder aufgerufen.


Im Februar 2010 - Werner

LugHanau/HowTos/DiaScannen (zuletzt geändert am 2010-11-27 13:45:00 durch WernerMuehl)