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Hanau Linux User Group

Neu-Installation von M$ Vista und openSUSE 11.3 auf einem Notebook - ein Vergleich

von WernerMuehl

Rudi und ich wollten auf Rudi's Notebook (Dualboot, Windows Vista, openSUSE 11.2) jetzt endlich mal das Servicepack 1 und 2 für Vista einspielen. Rudi ist nicht so fit und bat mich deshalb um Hilfe. Es sollte ja kein Problem sein - dachte ich.

Da wir im Sommer schon mal einen Anlauf genommen hatten und dabei feststellen mussten, dass die Servicepacks zusammen 755 MB groß sind und für das Herunterladen doch eine gewisse Zeit benötigt wurde, habe ich diese schon mal vorab herunter geladen und auf einem USB-Stift gespeichert um wenigstens etwas Zeit zu sparen.

Alle Einzelheiten über meine Versuche das Servicepack 1 aufzuspielen, möchte ich nicht berichten, das würde auch den Rahmen sprengen. Nur soviel: nach zwei Stunden Installationsversuche bei Rudi habe ich das Notebook mit nach Hause genommen. Nach weitere drei Stunden suchen im Internet, ausprobieren und einer halben Flasche Dornfelder :-) habe ich aufgegeben. Es war nicht möglich das SP1 zu installieren, es wurde immer wieder abgebrochen. Ob daran irgend welche installierte Updates schuld waren, ich weiß es nicht. Das Vorbereitungstool von M$ hat nicht geholfen. Das SP2 konnte ich ganz vergessen, denn dazu ist das SP1 Voraussetzung - die Updates im SP1 sind nicht im SP2 enthalten.

Um doch noch zum Ziel Vista mit SP2 zu kommen, habe ich mich für eine Neuinstallation entschlossen - und zwar komplett, d.h. die Partionierung neu, openSUSE 11.2 ersetzen durch Version 11.3. Das heißt natürlich: Daten sichern. Dank einer USB-Festplatte und sehr wenigen Daten (Rudi benutzt meistens den PC) war das kein großer Zeitaufwand.

Ich habe mir dann eine Windows Vista Installations-DVD inkl. SP2 besorgt, die aktuelle openSUSE-Installations-DVD hatte ich bereits. Dann ging es los.

Die Installationen liefen nacheinander ab, nur zur besseren Übersicht habe ich diese hier nebeneinander dargestellt und nur für die dringend notwendigen Tätigkeiten die Zeiten angegeben ;-)

Windows Vista

openSUSE 11.3

Arbeiten

Zeitbedarf

Arbeiten

Zeitbedarf

Vista installieren

alte Partionen löschen. Ich hatte das Notebook schon mal in den Händen und hatte da für Vista ein Laufwerk C und D,die Partition für die Wiederherstellung sowie weitere Partitionen für Linux angelegt.

Jetzt habe ich nur LW C angelegt (50 GB), das sollte reichen für Windows wenn es selten benutzt wird. Erstaunlicherweise gab sich Vista mit den 50 GB zufrieden.

Keine Wiederherstellungspartiton angelegt, da ich ja jetzt ein echtes Vista hatte - die 32-Bit-Version.

1 Std.

openSUSE installieren

Partitionen von Hand auf dem freien Platz der Festplatte zuweisen, da automatischer Vorschlag nicht nach meiner Vorstellung

15 GB für /, 3 GB SWAP, ca. 160 GB /home, 15 GB als Reserve (zum Testen bei neuem Release) - 64-Bit Version

25 Min.

Vista-Updates installieren

Nach dem Auswählen der Updates lief die Installation automatisch

1 Std.

Updates für System und Anwendungen installieren

Mit YAST den Online-Update gestartet, Installation verlief automatisch

40 Min.

Geräte-Treiber installieren

Die Installation ist sehr zeitaufwendig. Zuerst müssen die Treiber vom Notebookhersteller (Medion) einzeln von Hand herunter geladen werden. Der Hersteller bietet nur einen Liste aller Treiber an, gemischt für 32- und 64-Bit Version von Vista.

Installation der Treiber einzeln von Hand, dazu mußte zunächst die Archiv-Datei ausgepackt werden und anschließend aus dem temporären Verzeichnis der Treiber installiert werden, dabei mehrmals ein Neustart des Rechners notwendig.

Ob die Treiber alle auf aktuellem Stand sind, habe ich nicht geprüft, denn dazu hätte ich die Support-Seiten der Gerätehersteller aufsuchen und das passende Gerät finden müssen. Bei einem Notebookalter von ca. 5 Jahren wird das wahrscheinlich aufwendig.

1 Std. 20 Min.

entfällt

durch das Update ist das System bereits auf aktuellem Stand

Basis-Anwendungen installieren

Es gibt bestimmte Programme, die auf keinem Rechner fehlen sollten wenn man damit einigermaßen komfortabel arbeiten möchte. Dazu zähle ich die hier gelisteten Anwendungen.

Um freie Anwendungen einsetzen zu können, bin ich auf die Seite von Chip-Online gegangen. Dort gab es eine Zusammenstellung der 50 beliebtesten Anwendungen, die ich dann einzehln nacheinander herunter geladen habe.

- Virenscanner - der hat mir auch gleich in den temp. Internetdateien einen Schädling entfernt. Ich hatte nur nach Treibern und Programmen geschaut!

Weitere Anwendungen:
- Java
- Flash Player
- Free You Tube MP3 Converter
- VLC Mediaplayer
- CDBurner XP
- PDF-Creator
- Foxit Reader
- Irfanview
- Firefox
- Internet-Explorer (notwendig für Updates von M$ !)
- Secunia Personal Software Inspector (PSI)

E-Mail-Programm wurde nicht eingerichtet, da Rudi seine Mails unter Linux bearbeitet

OpenOffice.org habe ich nicht installiert, da Rudi alle seine Bürotätigkeiten unter Linux auf dem PC ausführt - oder er startet hier auf dem Notebook das Linux, da ist das Büroprogramm dabei.

1 Std.

entfällt

alle Basis-Anwendungen sind bereits in der Distribution enthalten und installiert.

Außer den Linux-Pendants zu den unter Vista gelisteten Anwendung liefert die openSUSE-Distribution weitere nützliche Programme und installiert diese automatisch:

- OpenOffice.org (Büroanwendungen)
- KSnapshot (Bildschirmfotos)
- KGpg (Verschlüsselungsprogramm)
- GIMP (Bildbearbeitung)
- digiKam (Fotoverwaltung und -bearbeitung)
- XSane (Scanprogramm, universell einsetzbar)
- CUPS (Druckerverwaltung)
- Kopete (Chat-Programm)
- Amarok (Musikverwaltungs- und Abspielprogramm)
- Audacity (Musikbearbeitung)
- diverse Spiele und noch mehr...

Multimedia nach- bzw. aufrüsten

habe ich nicht gemacht, da muß ich mit Rudi Rücksprache halten, wie er das Gerät nutzen will

Multimedia nachrüsten

Aus lizenzrechtlichen Gründen ist openSUSE nur nativ für Multimedia ausgerüstet. Für weitere Funktionen muß der Anwender hier selbst tätig werden.

Packman Repository einbinden, Multimedia-Programme aussuchen, Installation starten

30 Min.

eigene Daten zurück spielen

da muß ich mit Rudi noch Rücksprache halten, was gebraucht wird.

Ich habe vor der Neuinstallation sicherheitshalber den kompletten Inhalt der Laufwerke gesichert, denn unter Windows ist manchmal nicht klar, wo die Daten gespeichert sind (Adressen, E-Mails, Lesezeichen, eigene Dokumente, etc.)

eigene Daten zurück spielen

Unter Linux sind alle Dateien des Benutzers im HOME-Verzeichnis gespeichert. Somit kopiert man diese Daten auf den neu installierten Rechner und erfreut sich an seinen komplett vorhandenen Daten (Adressen, E-Mails, Lesezeichen, eigene Dokumente, etc.) :-)

gesamter Zeitaufwand

4 Std. 20 Min.

gesamter Zeitaufwand

1 Std. 35 Min.

Rechner Neustart

15x

Rechner Neustart

2x

Jetzt kann sich jeder so seine Gedanken machen zu den beiden Betriebssystemen und deren Benutzerfreundlichkeit und dem Aufwand den man treiben muß um ein System komplett neu aufzusetzen.

LugHanau/HowTos/LinuxOnVista2 (zuletzt geändert am 2010-11-30 12:09:13 durch WernerMuehl)